Alle sprechen heutzutage von Hydromassagen, viele haben sie bereits bei sich zu Hause. Auf dem Markt und in der Welt der Medien gibt es jedoch fast keine Informationen zur korrekten Verwendung von Hydromassageprodukten, Dampfbädern, Saunen usw. und ebenso wenig, wann eine therapeutische Anwendung eventuell angezeigt ist und wann nicht. Außerdem bleibt unklar, warum diese Produkte eng mit dem Wellnesskonzept verbunden sind.
Jacuzzi® startet zur Förderung einer allgemeinen Kultur der Hydromassagen, Saunen und Dampfsaunen eine Informationskampagne zu den Produkten von Jacuzzi®.
Vor diesem Hintergrund hat Jacuzzi in Zusammenarbeit mit Umberto Solimene, Präsident der Vereinigung und Direktor des Lehrstuhls für „Terapia Medica e Medicina Termale“ der Mailänder Università degli Studi sowie Prof. Arsenio Veicsteinas, Vizepräsident der A.E.Me.B (Associazione Europea di Medicina del Benessere) und Leiter der Mailänder Fakultät für Sportwissenschaften „Die neue Form des Wellness“ entwickelt, ein populärwissenschaftliches Kommunikationsprojekt zu Hydrotherapien im Allgemeinen und zu Hydromassagen, Saunen, Dampfsaunen und Duschen im Besonderen.
Prof. Solimene und Prof. Veicsteinas sind außerdem Mitglied des Advisory Board Jacuzzi® Europe Spa, dessen Aufgabe die Entwicklung zusammenhängender Kommunikationsaktivitäten bezüglich des Wellness-Projektes ist.
Die Hydromassage ist eine äußerliche Anwendungsform der Thermalkur (d.h. einer Kur, bei der der Körper in Kontakt mit einer Substanz gebracht wird, die für die Therapie verwendet wird – in diesem Falle Wasser). Dabei werden gezielt Wasserstrahlen mit einem bestimmten Druck eingesetzt. Die Wasserstrahlen sind ausgehend von der Peripherie in Richtung Körperzentrum gerichtet, d.h. von den Fußsohlen in Richtung Brustkorb, um die Rückfluss des venösen Blutes zu unterstützen. Die Therapie dauert ca. 15 min, gefolgt von einer Ruhepause von weiteren 15 min.
Diese Ausrichtung der Wasserstrahlen auf die Körpermitte erklärt aus therapeutischer Sicht warum ihre Orientierung eine der Grundlagen der Jacuzzi®-Hydromassage ist. Bei der Entwicklung der Hydromassagewannen und Spa wird deshalb besonderes Augenmerk auf die Positionierung der Düsen gelegt, welche nicht zufällig angeordnet sind, sondern genau durchdacht und auf die Ergonomie der Wannenform abgestimmt sind. Ziel dabei ist die Optimierung der Hydrotherapiewirkung (Düsen auf Höhe der Füße, der Seiten, des Rückens).
Ergebnis der gezielten Forschungsarbeit ist ebenso das Wannendesign, welches für eine gute Hydromassage grundlegend ist. Die Wannen von Jacuzzi® sind tiefer als herkömmliche Badewannen, mit ergonomisch geformten Böden und Seiten, die sich perfekt an die Körperform anpassen. Die Hydromassagewannen von Jacuzzi® wurden entwickelt, um ein vollständiges Eintauchen des Körpers sowie einen verbesserten Wasserumlauf zu garantieren.
DIE DÜSEN VON JACUZZI®
Die Jacuzzi®-Düsen erzeugen in Synergie mit der Hydromassagepumpe eine perfekte Vermischung von Luft und Wasser. Die Jacuzzi®-Technologie basiert auf dem Prinzip des Venturi-Effekts: Bei durch ein Rohr strömenden Flüssigkeiten verhält sich der Druck umgekehrt proportional zur Fließgeschwindigkeit. Folglich erhöht sich bei verringertem Rohrquerschnitt die Strömungsgeschwindigkeit und der damit verbundene niedrigere Druck erlaubt eine perfekte Vermischung mit der Luft. Die so erzeugten Strahlen treffen in korrekter Richtung auf den Körper und sorgen auf diese Weise für eine tiefgehende, aber nicht unangenehm starke Massage. Außerdem können die Düsen von Jacuzzi® für eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Behandlung um 30° in jede Richtung gedreht werden.
PHYSIKALISCHE UND CHEMISCHE EFFEKTE EINER BALNEOTHERAPIE: THERAPEUTISCHE EIGENSCHAFTEN UND WOHLBEFINDEN DER PERSONEN
Ein Hydromassagebad kann ein Teil- oder Vollbad sein. In den spezialisierten Therapiezentren wird Wasser mit natürlich gelösten Mineralien (Thermalwasser) oder Wasser mit künstlichen Zusätzen (wie Salzen oder Ölen) mit unterschiedlichen Temperaturen und Drücken verwendet. Für die angebotenen Lösungen von Jacuzzi® wird normales Leitungswasser verwendet.
Der Druck des Wassers trägt dazu bei, die Venen zu leeren und die Durchblutung der Körperperipherie zu erhöhen. Aus diesem Grund ist eine korrekte Planung der Düsen essentiell. Um die maximale Wirkung zu erzielen, muss eine Düse zwei wichtige Eigenschaften haben:
Sie muss in einem 30°-Winkel auf Höhe der Seiten und Oberschenkel auf den Körper treffen. Dies sorgt für die richtige, tangentiale Massage des Körpers: sanft, tiefgehend, wohltuend und sie wirkt so, wie alle natürlichen Massagen, von der Körperperipherie zum Herzen hin. Rechtwinklig auf den Körper treffende Strahlen könnten dagegen zu intensiv sein.
Sie muss drehbar und damit einstellbar sein, um die Hydromassage an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
DIE TEMPERATUR
Die Fähigkeit, Schmerzen zu lindern, scheint eine besondere Eigenschaft der Wärme zu sein. Sie ist vermutlich auf die Bildung einer Hyperämie zurückzuführen, da die Wärme den im Falle von Blutstauungen eingeschränkten Blutabfluss aus einem Gewebe verbessert. Einige Autoren gehen sogar davon aus, dass die Wärme die Weiterleitung der sensorischen Nervenimpulse an den Nervenendigungen der Haut hemmt. Außerdem erhöht warmes Wasser die Durchblutung und erleichtert die Entspannung der Muskulatur.
Wasser mit einer Temperatur oberhalb der Körpertemperatur (37°C), wird als warm bezeichnet; bei über 40°C als heiß und eine Temperatur über 46°C kann der Körper nur einige Sekunden ertragen. Eine warmes Bad mit Hydromassage erzeugt im ersten Moment ein Hochgefühl, aber es kann auch zu einem Stressfaktor für den Körper werden. Da ein Bad mit Hydromassage in erster Linie der Entspannung und Stressverminderung dienen soll, muss unbedingt die Wassertemperatur und ihr Zusammenhang mit der Badedauer beachtet werden.
DIE REAKTIONEN DES KÖRPERS
Jede Anwendung führt immer zu einem bestimmten Ergebnis. In diesem Fall spricht man jedoch präziser von „Reaktionen“ des Körpers oder von Körperteilen auf die verschiedenen Hydromassagetherapien. Die Reaktionen des Körpers auf ein Wasserbad – und insbesondere auf eine Hydromassage – werden in primäre und sekundäre Reaktionen unterteilt. Die primäre Reaktion ist direkt an die Charakteristik der Anwendung (warmes oder kaltes Wasser, Hydromassage) gebunden und hängt von den Eigenschaften des Wassers selbst ab (Thermalwasser mit bestimmten, im Wasser gelösten Ionen). Die sekundäre Reaktion steht dagegen in engem Zusammenhang mit dem Zustand der Person, die sich einer Hydrotherapie unterzieht; ihren Beschwerden, insbesondere im Falle von Entzündungen.
THERAPEUTISCHE EIGENSCHAFTEN
Die Hydromassage ruft Effekte besonders bei Behandlung von Beschwerden hervor, die in Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen in den Beinen stehen (Krampfadern, post-operative Varizentherapien, venöse Insuffizienz), sowie im Falle von Arthrosen, chronisch entzündlichem Rheumatismus und rheumatischen Erkrankungen von Weichteilen, Traumen und chirurgischen Eingriffen, Ödeme). Eine Balneotherapie kann insbesondere durch Hydromassagen die Behandlung von Venenerkrankungen unterstützen. Bäder mit Hydromassagen sind ein wertvolles Heilmittel bei chronischem Rheumatismus und Fibromyalgiesyndromen im Allgemeinen. Sie helfen außerdem bei chronischer Bronchitis, Nierenentzündungen, Endometriose, Magen-/Darmstörungen und lindern Gallenstein- und Nierenkoliken.
Die therapeutischen Eigenschaften des warmen Wassers eines Spa sind unabhängig von Körperbau, Körpergröße und Stresslevel. Ein Spa kann auch mehrere Personen aufnehmen und vielen Ansprüchen genügen. Manche benötigen einen intensiven Wasserstrahl, um gezielt Muskelknoten zu lösen. Andere wiederum einfach ein warmes, linderndes Bad, welches Körper und Geist entspannt.
Ein Hydromassage-Spa muss deshalb korrekt dimensionierte Düsen für jede Muskelgruppe mit passender Intensität bereithalten. Bei der Entwicklung der Jacuzzi®-Düsen PowerPro® der Spa Jacuzzi® (für Ihr Zuhause, Indoor und Outdoor) wurde besonders darauf geachtet, dass sich der Wasserfluss äußerst präzise ausrichten lässt. Der Druck des Wasserstrahls kann von einem Sitz auf den anderen übertragen werden und die Hydromassagedüsen können für jeden Sitz einzeln aktiviert oder deaktiviert werden.
Die Düsen der Spa von Jacuzzi® wurden für eine spiralförmige Bewegung von außen nach innen geplant. Die rotierenden Wasserstrahlen dagegen erzeugen eine kreisende Bewegung, wie eine Hand, die mit streichenden Bewegungen den Rücken bürstet.
WEITERE THERAPEUTISCHE EFFEKTE
Die Stimulation der Haut durch ein warmes Bad und eine Hydromassage erzeugt eine Hyperthermie sowie eine Weitstellung der Gefäße. Dies geht mit einer Erhöhung der Lymphzirkulation und einer Aktivierung bestimmter Zellen und Antikörper einher. Sie wirken als Antigene oder regen die Enzymaktivität an und erlauben dadurch die Entfernung von Exsudate aus Gelenken und Geweben.
Zusammenfassend kann man sagen: da die Aufnahme von Mineralsalzen über die Haut in Hydromassagewannen im Allgemeinen vernachlässigbar gering ist, lassen sich die therapeutischen Effekte eines Hydromassage-Vollbades fast vollständig auf die mechanische und thermische Wirkung des Wassers auf die Haut zurückführen.
In Abhängigkeit von der Badetemperatur ergeben sich damit folgende Effekte:
Haut: Moderater Temperaturanstieg der Haut mit Gefäßweitstellung und erhöhter Aktivität der Talg- und Schweißdrüsen.
Durchblutung: Ein mäßiger Anstieg der Wassertemperatur entspannt den oberflächlichen Teil des Herz-Kreislaufsystems.
Atmung: Im Allgemeinen erleichtert eine erhöhte Temperatur die Atemfunktionen.
Muskulatur: Ein warmes Bad mit Hydromassage bei 37°C verringert die Reizbarkeit der Muskulatur und die Fähigkeit zur Muskelarbeit. Kurze warme Bäder haben einen anregenden, revitalisierenden Effekt nach starker körperlicher Anstrengung.
Nervensystem: Bäder bei einer Temperatur von 37°C führen am Anfang zu euphorischen und später zu leicht depressiven Gefühlen.
Blut: Die Menge der roten Blutkörperchen verringert sich, vermutlich weil sie in den inneren Organen verbleiben. Damit einher geht eine proportionale Verringerung des Hämoglobins.
THERAPEUTISCHE ÜBUNGEN
Bei vollständigem, tiefem Eintauchen des Körpers in Wasser, trägt das Wasser aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften einen Teil des Körpergewichtes und ermöglicht beispielsweise Arm- und Beinbewegungen, die andernfalls nur schwer möglich wären. Dies ist vor allem in Fällen von eingeschränkter Muskel-Gelenk-Beweglichkeit und bei einigen Formen von Arthrose äußerst hilfreich.
Die Übungen in einer Hydromassagewanne mit warmem Wasser nehmen eine wichtige Rolle in der Balneotherapie ein und stellen einen wesentlichen Teil der Schmerztherapie bei vielen Patienten mit neurologischen und Muskel-Skelett - Erkrankungen dar. Die Wärme und der hydrostatische Auftrieb des Wassers können die Schmerzverarbeitung und -weiterleitung über das Rückenmark hemmen und den wahrgenommenen Schmerz blockieren, indem sie auf die thermischen und mechanischen Schmerzrezeptoren einwirken.
Der hydrostatische Druck kann den Schmerz lindern, da er periphere Schwellungen mindert und die Aktivität des sympathischen Nervensystems dämpft. Ein Wasserbad ohne begleitende Übungen wird oft im Rahmen der alternativen Medizin zur Behandlung chronischer Krankheiten verwendet. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine in vielen europäischen Ländern, ebenso wie in Israel und Japan, sehr verbreitete Behandlungsform bei allen Arthroserkrankungen.
KONTRAINDIKATIONEN
Wie bei allen äußerlichen Kuranwendungen ist auch von einer Hydromassage im Falle von bösartigen Tumoren, während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei akuten Leiden abzuraten. Keinesfalls zu empfehlen ist sie im Falle einer exsudativen Tuberkulose, bei akuten Atembeschwerden und bei chronisch, schwerer Erkrankung. Im Falle von Hauterkrankungen ist von einer Hydromassage abzuraten, wenn sich Haut-, Eiterbläschen oder Pusteln gebildet haben. Auch bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, wie Thromophlebitis, starkem Bluthochdruck oder ischämischer Kardiopathie ist von dieser Art der Behandlung abzuraten. Zu beachten sind weiterhin eventuell auftretende Nebenwirkungen. Dazu gehören beispielsweise Thermischer Stress aufgrund der hohen Badetemperatur oder Veränderungen des Herz-Kreislaufsystems und des Atemapparats. In jedem Fall sollten Sie vorab im Falle von Erkrankungen, Beschwerden oder sonstigen Einschränkungen Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Unter „Sauna“ versteht man aus medizinischer Sicht im Normalfall eine Finnische Sauna: ein holzverkleideter Raum mit Holzbänken und Saunaofen, durch den die Raumtemperatur aufgeheizt und bei einer Temperatur zwischen 70 und 100° C gehalten wird (die durchschnittliche Temperatur beträgt im Allgemeinen 80-90° C). Der Dampf wird durch einen Aufguss, d.h. das Gießen von Wasser über erhitzte Steine erzeugt. Im Allgemeinen wird Dampf produziert, um eine Luftfeuchtigkeit von 50-60 g H2O-Dampf/m3 zu erzeugen. Die Standarddauer eines Saunagangs beträgt 5-20 min mit einem nachfolgenden kalten Tauchbad oder einer kalten Dusche sowie einer abschließenden Ruhephase bei Umgebungstemperatur. Erst dann kann ein weiterer Saunagang angefügt werden. Bei einem Saunabesuch wird diese Abfolge zwei bis dreimal wiederholt.
Eine Variante stellt die Trockensauna dar: Im Prinzip deckt sich diese mit der Finnische Sauna mit Dampf durch den Aufguss, jedoch in diesem Fall ohne Dampf. Die Saunen mit Infrarotstrahlen verwenden ein anderes System zur Erzeugung der Saunatemperaturen als Saunen, die auf Strahlungswärme basieren.
PHYSIKALISCHE UND CHEMISCHE EFFEKTE DER SAUNA
Saunen bewirken den so genannten Thermischen Stress. Das Herz-Kreislaufsystem antwortet auf den thermischen Stress mit einer Erhöhung der Herzfrequenz, welche sich im Vergleich zum Ruhezustand verdoppeln kann und mit einer Steigerung des Herzminutenvolumens um bis zu 70%. Außerdem sinkt der periphere Kreislaufwiderstand um ca. 40%, was dazu führt, dass die periphere Durchblutung zunimmt. Diese Durchblutungszunahme an der Körperperipherie führt zu einem allgemeinen Anstieg der Durchblutung, welche den Wärmeaustausch über die Haut durch das Schwitzen (Diaphorese) fördert und mit einer verringerten Durchblutung der Muskulatur, der Nieren und der inneren Organe einhergeht. Mit dem sinkenden totalen peripheren Widerstand verringert sich der diastolische, arterielle Blutdruck, während der systolisch während des gesamten Saunagangs gleich bleibt. Der Stoffwechsel und der Sauerstoffverbrauch steigen; sie entsprechen in etwa den Werten bei einer mittelstarken, körperlichen Anstrengung. Zur Kompensation der thermischen Stressbelastung aktivieren sich das sympathische Nervensystem sowie das System Hypothalamus-Hypophyse-Nebenieren. Es kommt zu einem Anstieg der Beta-Endorphine (natürliche, vom Gehirn erzeugte Opiate), die vermutlich den schmerzstillenden Effekt der Sauna bewirken und zum Teil auch für das Wohlgefühl verantwortlich ist, welches sich beim Saunagänger einstellt. Außerdem lässt sich eine Entspannung der Muskulatur beobachten, welche mit einer erhöhten Elastizität des Bindegewebes sowie der Bänder und Gelenke verbunden ist, die wiederum für Schmerzlinderung sorgt.
EINSATZ ALS PHYSIKALISCHE THERAPIE UND ZUR PRÄVENTION
Eine Reihe von Studien dokumentieren die Effizienz einer Saunatherapie für Personen mit arteriellem Bluthochdruck, Herzschwäche mit eingeschränkter Versorgung der Organe oder auch für die Behandlung nach einem Herzinfarkt. Linderung können auch Personen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), chronischer Müdigkeit und chronischen Schmerzen finden. Deutliche Ergebnisse unterstützen den Einsatz der Sauna als reinigende Therapie und es gibt eine Vielzahl von Krankheitsbildern, die sich auf negative Umwelteinflüsse zurückführen lassen. Im Allgemeinen lässt sich beobachten, dass eine Saunatherapie sicher ist und die unterschiedlichsten positiven Effekte auf die Gesundheit auch beim gesunden Menschen hervorruft.
PHYSIOLOGISCHE EFFEKTE DER SAUNA
EFFEKT |
PHYSIOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN |
Hauttemperatur |
Bis zu 40°C in wenigen Minuten |
Körperkerntemperatur |
Circa 0.2°C bei 72°C nach 15 Minuten
Circa 0.4°C bei 92°C nach 20 Minuten
Circa 1.0°C bei 80°C nach 30 Minuten
|
Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen |
Durchschnittlich zwischen 0,3 und 0,5 Liter |
Hautdurchblutung |
Erhöht von 0,5 Liter auf 5 Liter/min |
Durchblutung der Nieren und Bauchorgane |
Vermindert von 0,2 Liter auf 0,4 Liter/min bzw. 0,6 Liter/min |
Durchblutung der Muskulatur |
Im Prinzip unverändert |
Herzschlagfrequenz |
Vom Ruhepuls (60-75 Schläge pro min) bis zu 100 Herzschläge pro min bei regelmäßigen Saunagängern; bis zu 150 Schlägen pro min bei allen anderen. Wert abhängig von der Dauer des Saunagangs und der Temperatur (proportionaler Effekt). |
Herzminutenvolumen (Blutmenge, die das Herz pro Minute in den Blutkreislauf pumpt) |
Vom gewöhnlichen Ruhewert von 5-6 Liter/min bis zu 9-10 Liter/min. |
Systolische Blutdruck |
Unverändert, oder um bis zu 25 mmHg erhöht / verringert (je nach Person). Starkes Absinken des Blutdrucks nach der Sauna bei Personen mit Blutdruckproblemen (Bewusstlosigkeit) |
Diastolischer Blutdruck (min.) |
Unverändert, oder um bis zu 35 mmHg erhöht / verringert (je nach Person). |
KONTRAINDIKATIONEN
Aufgrund der hohen Temperaturen wird von einer Sauna in folgenden Fällen abgeraten: Krampfadern, Kapillarschwäche, Venenthrombose sowie Couperose und Rosazea.
Bei einem Dampfbad hält man sich in einem Raum mit Dampf, einer Lufttemperatur von 40-50° und einer Luftfeuchtigkeit von 100% auf. Der Dampf kann auch mit einer Chromotherapie oder mit Musik kombiniert werden sowie den Prinzipien der Aromatherapie folgend, mit Aromen und ätherischen Ölen.
PHYSIKALISCH-CHEMISCHE EFFEKTE DES DAMPFBADES
Das gleichzeitige, kontrollierte Einwirken von Dampf und Wärme verbessert die Zirkulation von Blut und Lymphe und fördert das Ausscheiden schädlicher Toxinen durch Schwitzen. Die grundlegende Eigenschaft eines Dampfbades ist die Entspannung des Körpergewebes, welche zu erhöhter Durchblutung und verbesserter Sauerstoffversorgung führt. Das führt unweigerlich zu einer Revitalisierung aller Körperzonen. Die Sinne werden belebt, die Sekretion an den Schleimhautoberflächen erhöht sich und innerhalb kürzester Zeit werden alle Körperfunktionen – inkl. Atemapparat, Leber, Nieren und Verdauung – wiederhergestellt. Die Haut ist ein in die Atmung stark eingebundenes Organ: während eines Dampfbades kann die Haut eine natürliche rosarote Färbung annehmen, die anzeigt, dass der Körper in guter Verfassung ist. Ein solches Bad öffnet alle Hautporen und erlaubt eine perfekte Reinigung des Körpers.
KÖRPERLICHE EFFEKTE AUF VERSCHIEDENE ORGANE UND APPARATE DES ORGANISMUS
Viele Autoren haben untersucht, welche Effekte ein Dampfbad auf die einzelnen Apparate des Körpers hat. So wurde unter anderem folgendes beobachtet:
Die Anregung von Kreislauf und Stoffwechsel sowie die erhöhte Temperatur bewirken die Zerstörung von für den Körper schädlichen Substanzen.
Die Erhöhung der Körpertemperatur hat positive Effekte auf das zentrale und periphere Nervensystem und sorgt für Relax und die Entspannung der Muskulatur.
Es lassen sich Veränderungen bei Herzschlag- und Atemfrequenz beobachten
sowie bei der Zusammensetzung des Urins
und des Schweißes.
Weiterhin lassen sich Veränderungen beim arteriellen Blutdruck verzeichnen.
Es ist die Verbindung von hoher Temperatur und der mit 90-100% sehr hohen Luftfeuchtigkeit, die diese wohltuenden Effekte bewirkt. Die Temperaturen sinken von oben nach unten: auf Höhe des Kopfes bewegen sie sich um die 40? - 50? und sinken dann bis zu einer Temperatur von 20? auf Höhe der Füße. Es handelt sich also nicht einfach um eine die Ästhetik betreffende Behandlung, sondern um eine tatsächliche Heiltherapie, die nicht nur den ästhetischen Aspekt verbessert, sondern insbesondere bei einigen verbreiteten Erkrankungen als therapeutische Anwendung genutzt werden kann. Die Römer hatten diese Art der Therapie vervollkommnet – mit einer Reihe genau festgelegter Schritte: Man begann im Tepidarium, einem auf 30?bis 35? erwärmten Raum und begab sich dann in das Calidarium, einem heißen Raum mit Temperaturen zwischen 40? und 50?. Dann ging man ins Laconium, einem Raum mit trocknener Luft mit Temperaturen zwischen 55? und 75?, um abschließend den Körper im Frigidarium, einem kalten Raum wieder abzukühlen.
EINE AROMATHERAPIE VERSTÄRKT NOCH DIE WOHLTUENDEN EFFEKTE EINES DAMPFBADES
Die Aromatherapie basiert auf den wissenschaftlichen Untersuchungen von Kräutern und Gräsern und den tausenden Techniken, den Körper mit aromatischen Ölen zu behandeln, mit Wohlgerüchen, die über den Geruchsinn positiv auf Körper und Geist wirken. Die ersten, die diese Wohltaten priesen, waren Teofrasio, Schüler des Platon und Plinius der Ältere im Werk „Naturalis Historiae“. In der offiziellen Wissenschaft allerdings, begann man erst am Anfang des vorigen Jahrhunderts von der Aromatherapie zu sprechen. Der Begriff wurde im Jahre 1928 von Renè Maurice Gattefosser geprägt, einem industriellen Parfümeur und Forscher auf dem Gebiet der Chemie.
Es ist schwierig, zwischen den physischen und psychischen Effekten der ätherischen Öle zu unterscheiden, da ihre wohltuende Wirkung immer global ist. Sie beschränkt sich nicht auf ein einzelnes Organ, sondern tendiert dazu, sich im ganzen Körper als psychosomatische Einheit zu verbreiten. Jede Aromatherapie stellt einen energetischen Schub für den Organismus dar. Es handelt sich um reaktive Moleküle, die nicht nur auf krankheitserregende Mikroorganismen und Zellfunktionen einwirken, sondern auch als Informationsträger fungieren und oft auf dem Niveau der hormonellen Rezeptoren und Neurotransmitter agieren. Über den Geruchssinn beeinflussen sie signifikativ auf positive Weise die psycho-emotionale Seite des Körpers. Durch den Duft der ätherischen Öle stellt sich ein Wohlbefinden ein, die Lebensqualität verbessert sich ebenso wie unsere emotionale Gefühlslage.
Pharmakologische Forschungen haben die antimikrobielle und therapeutische Wirkung vieler dieser Kompositionen nachgewiesen. Im Bereich Wellness und Schönheitspflege werden sie immer öfter für natürliche Kosmetikprodukte und auf immer effizientere Weise im Bereich Hygiene und Körperpflege verwendet: Aromamassagen, Bäder, Sauna, Düfte, Aromakosmetik, um nur einige mögliche Anwendungen zu nennen. Weitere Eigenschaften der ätherischen Öle sind ihre entspannende oder belebende Wirkung auf das Nervensystem, die antispastische, katarrhlösende, verdauungsfördernde, schmerzlindernde und antirheumatische Wirkung. Außerdem lässt sich ein positiver Effekt auf den Venentonus erkennen; sie wirken der Hautalterung entgegen und wirken libidofördernd. Ätherische Öle können eine natürliche und leicht zu handhabende Hilfe bei der Selbstbehandlung kleinerer Beschwerden darstellen.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Aromatherapie für die Behandlung psychosomatischer und ästhetischer Beschwerden, für die Verbesserung der mentalen und emotionalen Ressourcen und für das Wiedererwecken von Kreativität eingesetzt werden kann. Weiterhin findet sie im Bereich der ganzheitlichen Pflege und der psycho-physischen Therapie Anwendung.
KONTRAINDIKATIONEN
Der jähe Übergang von Heiß zu Kalt kann für einige Personen schädlich sein. Es gelten daher die gleichen Regeln wie für die Hydromassage und die Thermalkuren generell. Im Allgemeinen ist eine Behandlung von Personen mit Störungen des Herz-Kreislaufsystems oder des arteriellen Blutdrucks nicht zu empfehlen. Abzuraten ist auch in Fällen von Astma-Erkrankungen oder Nierenbeschwerden (Glomerulonephritis, chronische Niereninsuffizienz in mittlerem oder fortgeschrittenem Stadium).
Brausen und Güsse sind eine noch weitgehend unbekannte, äußerliche Anwendung der Thermalkur, deren physiologischen Vorteile und unterschiedlichen Applikationsmethoden jedoch anerkannt sind. Sie können sowohl mit Leitungs- als auch mit Thermalwasser durchgeführt werden, wobei bei der Verwendung von Thermalwasser die besondere Qualität des Wassers die Vorteile der eingesetzten Technik verstärkt. Wie andere Behandlungen auch, kann sie bei verschiedenen Wassertemperaturen durchgeführt werden, d.h. mit kaltem oder warmem Wasser, als Wechselbad oder mit unterschiedlichem Wasserdruck. Als Ganzkörperbehandlung, wobei der ganze Organismus angeregt wird, oder als Teilbehandlung, bei der die wohltuende Wirkung direkt in der behandelten Körperregion spürbar ist. Weitere Variationsmöglichkeiten bieten neben der Wassertemperatur die Dauer der Behandlung sowie Art und Druck des Wasserstrahls.
Der größte Effekt wird beim Herz-Kreislaufsystem und Nervensystem erzielt. In vielen Ländern wird die Brause als unterstützende Therapie bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen und Störungen des Gemütszustandes (Behandlung von Angstzuständen und Depressionen) eingesetzt sowie für die ästhetische Dermatologie wie beispielsweise bei Cellulite und anderen Veränderungen im Erscheinungsbild der Haut.
Der Wasserstrahl sorgt für eine Stimulation der Nerven, welche nicht nur das oberflächliche Gewebe, sondern auch die tiefer liegenden Gewebeschichten und Organe beeinflusst.
BRAUSE- UND GUSSARTEN
Man kann verschiedene Arten unterscheiden: kalte und warme Brausen, wechselwarme Wasserstrahlmassagen wie die Schottische Dusche und allgemeine Wechselbrausen. Je nach Wasserstrahltypus gibt es eine Vielzahl an Brausearten (Duschsäule, Regenbrause, mit waagerechten Wasserstrahlen), wobei an dieser Stelle die Filiform-Dusche erwähnt werden soll, bei der ca. 0,5 mm starke Wasserstrahlen von oben kommend senkrecht auf den liegenden Körper treffen. Diese Brauseart wird besonders bei der Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt, ebenso wie, aufgrund ihrer „scheuernden“ Eigenschaften, in Fällen von Akne.
Je nach Behandlungsmethode können die Brausen außerdem auf der Basis des behandelten Organs klassifiziert werden. So gibt es spezielle Brausen für Haut-, Perineum-, Leber- und epigastrische Beschwerden ebenso wie Plantarbrausen.
Filiform-Dusche – die in Italien am meisten verwendete Brauseart ist die Filiform-Dusche. Bei ihr treffen nur wenige Millimeter dicke Wasserstrahlen mit einer Temperatur von über 35? und einem Druck von 3 bis 10 Athmosphären senkrecht auf die Haut.
Schottische Dusche – die wechselwarme Wasserstrahlmassage ist eine Behandlungsart, die auf der therapeutischen Wirkung eines schnellen Wechsels der Wassertemperatur basiert. Im Allgemeinen variieren die Temperaturen von 26? bis zu 40?C. Jede Behandlung dauert ca. drei Minuten; sie hängt jedoch vom körperlichen Zustand der Person und der eingesetzten Wassertemperatur ab. Wie heiß oder kalt das Wasser ist, hängt davon ab, wie der Körper diese Temperaturen erträgt.
Für eine optimale Wirkung sollte eine Schottische Dusche früh morgens durchgeführt werden, direkt nach dem Aufwachen. Nicht geeignet ist sie für Personen mit Herzbeschwerden sowie während der Verdauungsphase.
Die Schottische Dusche wirkt gleichzeitig entspannend und beruhigend aber auch aufgrund der erhöhten Durchblutung stimulierend auf das Gewebe. Die Elastizität der Haut bleibt erhalten und der Cellulite wird entgegengewirkt.
TYPOLOGIE DER GÜSSE UND IHRE VERWENDUNG
Die Wasserstrahlen und -güsse werden für die Behandlung verschiedener Beschwerden auf bestimmte Körperregionen gerichtet.
Gesichts- oder Schönheitsguss: Er wirkt hautstraffend, erfrischend und trägt zur gesunden Durchblutung der Gesichtshaut bei. Empfehlenswert bei Augenmüdigkeit, Katarrhanfälligkeit, geistiger Arbeit, Kopfschmerzen und Akne.
Armguss: Armgüsse wirken belebend und erfrischend auf Kreislauf und Nervensystem. Empfehlenswert bei körperlicher oder geistiger Müdigkeit, Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Sehnenscheidenentzündungen und Herzschwäche.
Brustguss: Armgüsse können auch auf die Brust ausgedehnt werden, wodurch ihre Wirkung noch verstärkt wird. Zu empfehlen bei niedrigem Blutdruck. Ein Kaltwasserguß auf den Brustkorb strafft durch seine durchblutungsfördernde Wirkung das Bindegewebe im Brustraum und die Haut im Decolleté-Bereich.
Knieguss: Der Knieguss bewirkt eine aktive Durchblutung der Unterschenkel und regt die Organe des Unterleibs an. Er tonisiert und kräftigt die Venen, wirkt schlaffördernd und blutdrucksenkend, stärkt die Beckenorgane und ist daher besonders zu empfehlen bei Krampfadern und Venenschwäche, Einschlafstörungen, Migräne und Bluthochdruck.
Schenkelguss: Der Schenkelguss ist die Verlängerung und Verstärkung des Kniegusses, reicht bis zur Hüfte und ist auch bei Cellulite und Hämorrhoiden zu empfehlen.
Wechselvollguss: Dabei wird der gesamte Körper abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser abgegossen. Er wirkt stimulierend und durchblutungsfördernd, stärkt den gesamten Organismus und regt Kreislauf, Stoffwechsel und Atmung an.
Heißer Nackenguss: Wirkt muskelentspannend, durchblutungsfördernd und gefäßentkrampfend und ist besonders bei Verspannungen, Nackensteife, Migräne und Ohrensausen zu empfehlen. Anschließend ist für eine Stunde Bettruhe angeraten.
Heißer Lumbalguss: Er ist besonders bei Verspannungen und Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, bei Hexenschuss und Rheuma zu empfehlen, nicht aber bei akuten Entzündungen.
KONTRAINDIKATIONEN
Es gelten die gleichen wie bei der Hydromassage. Sie ist nicht geeignet bei akuten Entzündungen und, insbesondere die Schottische Dusche, nicht während des Verdauungsvorgangs sowie bei Personen mit Herzproblemen.